Medikamente, die müde machen:
„Müdigkeit“ auf Rezept: Aufpassen, was im Beipackzettel steht!
Bei vielen Medikamenten ist Müdigkeit eine in der Gebrauchsinformation aufgeführte bekannte Nebenwirkung. Patienten, die folgende Arzneimittel einnehmen , müssen in der Regel die müdemachende Nebenwirkung in Kauf nehmen. Müdigkeit ist eine häufige Nebenwirkung vor allem „zentral“ wirksamer Medikamente („Zentral“ wirksam bedeutet Wirkung im zentralen Nervensystem bzw. Gehirn).
- Benzodiazepine gehören zu den Beruhigungs- und Schlafmitteln oder zentral wirkenden Muskelrelaxantien. Bei regelmäßiger Einnahme kann sich der Wirkstoff u.U. im Körper anreichern und so zu einem „Überhang“-effekt führen. Die dadurch bedingte Tagesmüdigkeit kann im Zweifelsfall zur Verkehrsuntüchtigkeit führen.
- Antidepressiva, insbesondere Trizyklika wie z.B. Amitriptylin und Doxepin wirken bei psychischen Erkrankungen zum Teil beruhigend und/oder stimmungsaufhellend. Je nach Wirkstoff kann die müdemachende Nebenwirkung mehr oder weniger auftreten.
- Neuroleptika wirken beruhigend bzw. dämpfend auf das zentrale Nervensystem und werden gegen Psychosen, Schizophrenien und Wahnvorstellungen eingesetzt. Das Ausmaß und die Häufigkeit der Müdigkeit ist je nach Arzneistoff (z.B. Levomepromazin, Melperon, Pipamperon, Olanzapin, Clozapin) unterschiedlich
- Antihistaminika werden bei Allergie-Erkrankungen angewendet und blockieren die Histaminwirkung der allergischen Reaktionen. Die gegen Heuschnupfen und Hautausschlag wirkenden Arzneistoffe Loratadin, Ceterizin und Fexofenadin haben auch eine leicht müde-machende Wirkung.
- Bluthochdruckmittel wie B. Clonidin, Betablocker (z.B. Propranolol, Metoprolol, Atenolol), Alpha-Rezeptorenblocker und ACE-Hemmer verursachen Müdigkeit.
- Opiate verursachen als zentral dämpfende Schmerzmittel auch Müdigkeit.
- Parkinsonmittel gleichen im zentralen Nervensystem (Gehirn) den Dopaminmangel aus. Müdigkeit tritt bei den meisten Substanzen als Nebenwirkung auf.
Müde machende Medikamente können Verkehrstüchtigkeit einschränken!
Vorsicht beim Autofahren! Die Verkehrstüchtigkeit kann erheblich durch Medikamente beeinträchtigt sein. Lesen Sie die Hinweise in der Gebrauchsinformation oder fragen Sie diesbezüglich Ihren Arzt oder Apotheker.